Kniegelenksarthrose Stadium IV
Knorpelschäden Stadium IV
In diesem Stadium der Arthrose ist das Gelenk vollständig zerstört und nicht mehr zu erhalten. Zum Gelenkersatz stehen unterschiedliche Implantattypen zur Verfügung.
» Teilprothesen
Mit diesem Prothesentyp werden die Gelenkoberflächen des inneren oder äußeren Kniegelenks ersetzt. Dabei müssen die körpereigenen Bandstrukturen intakt sein. Auch Teile des Kniescheibenlagers sind auf diese Weise zu ersetzen. Die Implantate sind in verschiedenen Größen erhältlich und werden nach präoperativer radiologischer Planung ausgewählt und in der Regel mit Knochenzement verankert. Diese Eingriffe sind über einen minimal invasiven Zugang möglich, werden stationär durchgeführt und erfordern eine 6-8 –wöchige Entlastung an Unterarmgehstöcken.
» Achsgeführte Kniegelenke
Hat die Kniegelenksarthrose bereits zu einer Beeinträchtigung der Stabilität des Gelenkes durch Verletzung des Bandapparates geführt, müssen aufwendige achsgeführte und Scharniergelenke implantiert werden. Dies ist häufig bei Rheumapatienten notwendig. Die Implantation erfolgt mit Knochenzement. Das Gelenk muss mit Gehstützen 3 Monate entlastet werden.
Die Standzeiten moderner Kniegelenksprothesen (Haltbarkeit) liegen zwischen 15 und 20 Jahren. Sollte weder eine Infektion noch ein Trauma Ursache der Prothesenlockerung sein, spricht man von einer aseptischen Lockerung.
Prothesenwechsel sind aufwendige Operationen und häufig mit großem Knochensubstanzverlust verbunden, so dass nicht selten, um eine stabile Verankerung des Implantats zu erreichen Spezial- und Sonderprothesen notwendig werden.
Individualprothesen
Die neuste Entwicklung auf dem Prothesenmarkt sind individuell hergestellte Prothesen. Dabei wird entweder das Implantat nach einem vorher angefertigten CT oder MRT individuell an die Anatomie des Patienten angepasst oder Standardimplantate werden über individuell angefertigte Schnittblöcke implantiert.
Diese Operationen werden z. T. noch nicht von den Krankenkassen übernommen.